Neu-Ulm: Effizienzhaus im Altbau

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Zwei Objekte in Neu-Ulm zeigen, wie es funktioniert

Am 2.5.2016 wurde in der Pfuhler Straße in Neu-Ulm ein anspruchsvolles Sanierungsprojekt vorgestellt: zwei Reihen-Miethäuser der NUWOG (Wohnungsgesellschaft Neu-Ulm), Baujahr 1938 demonstrierten, dass selbst mit Altbauten in desolatem Zustand der Standard „Effizienzhaus-Plus“ zu realisieren ist.

Die Modernisierung wurde im Zuge des Wettbewerbs „Effizienzhaus-Plus im Altbau“ des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit durchgeführt. Die Modernisierung der ersten Gebäude mit den Hausnummern 4 + 6 wurde von der Firmengruppe Werner Sobek geplant, für die Hausnummern 12 + 14 zeichneten o5 Architekten mit der TU Darmstadt verantwortlich.

(Details zum Objekt Werner Sobek):

Elementierte Bauteile sorgen für hohen Energiestandard

Die äußere Hülle samt Dach wurde großenteils mit vorgefertigten Elementen saniert, dafür wurden an der Fassade Stegträger mit innenliegenden Versorgungsleitungen, Regenfallrohren und 300 mm Mineralfaserdämmung montiert. Das neue Dach besteht aus Stegträgern mit zwischenliegender mineralischer Dämmung von 400 mm, einer unterseitigen Luftdichtheitsebene und Gipskartonplatten mit Installationsebene. Auch das Dach, das auf einen bauseits gemauerten Kniestock aufgesetzt wurde, kam in wenigen vorgefertigten Elementen zur Baustelle. Außen schließt eine 214 m² große PV-Anlage die Konstruktion ab. Die Decke über Keller wurde unterseitig mit 220 mm gedämmt, die Fenster sind mit einer Dreifachverglasung versehen.

Werner Sobek (li.) und Stefan Oehler am 2.5.2016 in Neu-Ulm

Anlagentechnik

Die neue Gebäudetechnik (bestehend aus Wärmepumpe, 1000l-Warmwasserspeicher und Lüftungsanlage) wurde im Erdgeschoss positioniert. Die horizontale Verrohrung erfolgt im Keller. Die Steigleitungen verlaufen innerhalb der neuen Fassade vor den bestehenden Wänden. Die Wärmeverteilung innerhalb der Wohnungen erfolgt über konventionelle Röhrenradiatoren.

Wohn- und Schlafräume werden automatisch mit ausreichend friscvher Zuluft versorgt, in Küche, Bad und WC wird die Abluft abgesaugt. Zusätzlich können die Bewohner natürlich auch jederzeit auf die herkömmliche Fensterlüftung zurückgreifen.

Der Gesamt-Energiebedarf der Sanierten Gebäude (mit einer Nutzfläche von 787 m²) liegt voraussichtlich bei 24.013 kWh/a. Durch die gebäudeeigenr Photovoltaik-Anlage wird ein Ertrag von durchschnittlich 32.837 kWh/a erwartet.

U-Wert Fassade = 0,10 W/m2K
U-Wert Dach = 0,10 W/m2K
U-Wert Decke zum Keller = 0,16 W/m2K
U-Wert Fenster = 0,71 W/m2K
PV-Module = 33,5 kWpeak

Architekt, Tragwerk, TGA, Energiekonzept: Werner Sobek Stuttgart, www.wernersobek.com
Monitoring: RWTH Aaachen University, Lehrstuhl für Energieeffizientes Bauen E3D,
www.e3d.rwth-aachen.de

Fotos vorher / Bauzustand sowie Illustrationen: Werner Sobek, Stuttgart
Foto am 2.5.2016 und Werner Sobek/Stefan Oehler: Jörg Pfäffinger


(Details zum Objekt o5 Architekten mit TU Darmstadt)

Mit ganz ähnlichen Details und energetischen Werten, jedoch anderem Anmutungscharakter wurde das Gebäude in der Pfuhler Straße 12 + 14 saniert.

Pfuhler Straße 4 + 6 o5Architekten

Pfuhler Straße 12 + 14
o5 Architekten

Architekten: o5 Architekten bda – raabhafke lang
www.o5 Architekten.de

Monitoring: RWTH Aaachen University, Lehrstuhl für Energieeffizientes Bauen E3D,
www.e3d.rwth-aachen.de
Energieplanung: ina Planungsgesellschaft mbH
www.ina-darmstadt.de
Technische Gebäudeausrüstung: EGS-plan Stuttgart
www.egs-plan.de

Gefördert durch: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit
www.bmub.de

Fotos, Grundrisse, Schnitte und Ansichten: o5 Architekten bda – raabhafke lang
Grafik Haustechnik: Fraunhofer-Institut für Bauphysik, Abteilung Energieeffizienz und Raumklima – www.ibp.fraunhofer.de/wt
Foto aktuelle Ansicht: Jörg Pfäffinger

 

 

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