(Nach einer Präsentation von Dr. Hannah Bürckstümmer /Global Marketing Manager Performance Materials, Early Research & Business Developmentauf, Merck KGaA) auf den „Advanced Building Skins“ 2018 in Bern.)
Das erste energieaktive Fassadenprojekt in der Membranarchitektur ist ein Ergebnis der Kooperation von OPVIUS GmbH und Taiyo Europe GmbH. Es wurde auf dem Betriebsgelände der Merck KGaA in Darmstadt realisiert und ist eine ETFE-basierende Membranfassade, die aufzeigt, dass die gedruckte Organische Photovoltaik (OPV) einen elementaren Beitrag zur Energiegewinnung und somit zur Energieeffizienz von Gebäuden beiträgt, speziell in Kombination mit der Membranarchitektur. Bedingt durch das niedrige Gewicht und die damit verbundene Ressourceneinsparung gewinnen Membrane, als Dach- und Fassadenwerkstoff im Bauwesen zunehmend an Bedeutung. Dem entgegen steht jedoch die stetig lauter werdende Forderung Gebäudeflächen – insbesondere Dächer – photovoltaisch zu nutzen. Die Integration von klassischer PV und Membrane funktioniert jedoch nur sehr eingeschränkt, sodass die Herausforderung zumeist nur durch den Verzicht auf leichte Bauweise und die gleichzeitige Nutzung klassischer Module gelöst werden kann. Die Nachhaltigkeit solcher Lösungen ist jedoch schwierig zu beurteilen, da die Vorteile der PV mit – im Vergleich zu Membranarchitektur – hohen Materialeinsatz in die Konstruktion des Gebäudes bezahlt werden.
Das transparente, UV und witterungsbeständige Polymer, ETFE (Ethylentetra-fluoroethylen) ist im internationalen Membranbaubereich ein geschätztes Produkte. Es ist äußerst alterungsstabil und sehr langlebig und wird daher speziell bei Großbauprojekten, wie z.B. Stadien oder Flughäfen, im Bereich Überdachung und Fassade eingesetzt. Repräsentative Beispiele sind die Chambourcy Mall, das Amt für Abfallwirtschaft in München und die US Botschaft London.
Mit der in Darmstadt präsentierten Lösung kann der seit Jahren bestehende Wunsch, Photovoltaik als energieerzeugende Technologie in Membranbauten einzusetzen, erfüllt werden. OPVIUS zeigt dabei ein vollintegriertes OPV-Modul inkl. Verklebung zu ETFE, Anschlusstechnik und aller Systemkomponenten. Unter den technischen und gestalterischen Vorgaben aus dem Membranbaubereich und der Architektur wurde somit eine sowohl ästhetische, als auch technisch hochwertige Lösung für eine energieeffiziente Membranfassade erstmals zur Verfügung gestellt.
Die Fassaden- und Modulgestaltung wurde unter den Vorgaben des Auftraggebers Merck KGaA, gemäß des Firmen Corporate Identity und unter Einbindung der Architekten und Designer, mit völliger gestalterischer Freiheit umgesetzt. Mittels der, auf einer Kombination von Druck-, Beschichtungs- und Lasertechnologie basierenden Herstellungstechnologie konnten alle Designvorgaben ohne Abstriche in der Funktion umgesetzt werden.
Fotos: Merck KGaA